Liebe Jägerinnen und Jäger, liebe Mitstreiter, liebe Angehörige, liebe Naturinteressierte,
ein bewegtes Jahr geht zu Ende.
Viele besorgniserregende Ereignisse sind eingetreten und werfen ihre Schatten auf das fast vergangene Jahr. Lassen Sie mich einen kurzen Rückblick wagen, in dem positive wie negative Facetten angesprochen werden.
Die seit mehr als zwei Jahre andauernde Coronapandemie hält uns nach wie vor in ihrem Bann, zwar lassen die Lockerungsmaßnahmen auf ein baldiges Ende hoffen, die Gefahr ist jedoch noch nicht gebannt. Hier denken wir besonders an die Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen, die sich weiterhin in Acht nehmen müssen. Gerade hier ist unsere Verantwortung für die gefragt, die unter Einschränkungen leben müssen.
Am 24. Februar 2022 begann die Invasion russischer Truppen in der Ukraine und hält die Weltöffentlichkeit seitdem in Atem. Wir denken an die Menschen auf beiden Seiten des Konfliktes und hoffen, dass es zu einem schnellen und gütlichen Ende kommt. Auch wir spüren die Auswirkungen dieses schrecklichen Krieges, auch hier entstehen Zukunftsängste und Leid.
Neben diesen dramatischen Ereignissen ist die Jägerschaft mit verschiedenen Spannungsfeldern konfrontiert.
Deutschland ist seit September 2020 unmittelbar von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffen. Inzwischen wurden mehr als viertausend mit ASP infizierte Wildschweine aufgefunden. Seit dem ersten Auftreten der Tierseuche in der ostdeutschen Schwarzwildpopulation wurde die Infektion bereits auch in mehreren deutschen Hausschweinebeständen nachgewiesen. Die Gefahr eines Ausbruchs der ASP in Nordrhein-Westfalen ist unmittelbar und so deutlich wie nie zuvor.
Das Europäische Parlament hat die EU-Kommission in einer Resolution aufgefordert, die Wolfsstrategie neu zu bewerten und die ansteigenden Bestände zu berücksichtigen. Ziel ist es, den Schutzstatus des Wolfes in der FFH-Richtlinie herabzustufen, was einer Regulation des Bestandes Vorschub leistet, wir werden sehen, wie sich das Thema noch entwickelt.
Der Deutsche Jagdverband (DJV) zieht eine positive Bilanz seiner Waldtagung Ende September in Berlin und plädiert für wildbiologische Ansätze in der Wald-Wild-Dynamik, wobei individuelle Lösungen favourisiert werden. Als Schlüssel werden die einzelnen Hegeringe gesehen, hier ist es möglich und notwendig, im Sinne der Tierwelt Stellung zu beziehen.
Die Razzien gegen Extremisten aus dem Reichsbürgermilieu führen zu einer Diskussion über die Verschärfung des Waffenrechts. Wir lehnen Extremismus kategorisch ab, sprechen uns aber, wie der DJV, gegen eine Verschärfungen des Waffenrechts ohne faktenbasierte Grundlagen und damit gegen eine Diskriminierung der Mitglieder aus.
Positiv zu berichten ist, dass die Gesellschaftsjagden in diesem Jahr wieder zu ihrer alten Tradition gefunden haben. Gemeinschaftliches Jagen, gemeinsam die Strecke zu legen und sich beim Schüsseltreiben auszutauschen war für alle eine große Freude.
Auch die „Hubertusmessen“ konnten in diesem Jahr allerorts festlich und würdevoll begangen werden.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, allen zu danken, die in diesem Jahr die Kreisjägerschaft und die Hegeringe unterstützt haben. Hier zeigte sich auch wieder, wie positiv und unterstützend die Gemeinschaft sein kann.
Ich wünschen Ihnen und Ihren Lieben eine schöne, entspannte Weihnachtszeit und für das Jahr 2023 vor allen Dingen Gesundheit und Waidmannsheil.
Elisabeth Trimborn
Vorsitzende der Kreisjägerschaft Rhein-Sieg e.V.